Zwei Puttkamer bei der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 

Auf dem Denkmal der Schlacht von 1806 an der Kirche 14 Heiligen ( Jena.) ist auch der gefalleneOberstleutnant v.Puttkamer genannt, der im Infantrie-Regiment No. 23 diente. 
 
 
Es handelt sich um Alexander Heinrich-Klockow-Bramstedt (NFG S.490). 
Alexander wurde im August 1757 in das Berliner Kadettencorps aufgenommen und trat am 27.Januar 1759 in das berühmte Infantrie-Rgt. No. 23, damals Forcade, (1765 v. Puttkamer, 1778 v.Thüna, 1786 v. Lichnowski, zuletzt v. Winning ) ein. Am 5.Oktober 1795 wurde er Major und am10.Juni 1806 Oberstleutnant. Er hatte die Feldzüge von 1759 bis 1763 mitgemacht, die Belagerungvon Dresden und die Schlachten von Liegnitz und Torgau, bei Liegnitz war er verwundet worden.Im Feldzug von 1778/79 war er mit bei dem Gefecht von Weißkirch gewesen, auch die Campagnevon 1794/95 in Polen sah ihm im Felde. Die Schlacht bei Jena, am 14.Oktober 1806 steckte seinermilitärischen Laufbahn ein Ziel. Es war die in verschiedenem Sinne viel besprochene, von Rüchelbefohlene Attacke gegen die vom Feinde stark besetzten Höhen von 14 Heiligen, bei welcherAlexander fiel. Er war einer von 19 toten und verwundeten Offiziere allein vom Rgt. Winning.Oberst Christian v. Massenbach (Stabschef im Armeekorps Hohenlohe) sagt in seinem Bericht alsAugenzeuge über Alexander: 
„ Ihm wurde gleich zu Anfang das Pferd erschossen; er war vor dem Bataillon und wollte dasGewehr fällen lassen, um auf die Batterie loszugehen. Dieses erste Bataillon stand durch einVersehen des raschen Aufmarsches auf dem linken Flügel des Regiments (vacat-) Puttkamer. DerOberstlieutenant erhielt eine Wunde in den Arm, blieb aber vor dem Bataillon, welches noch nichtgeschossen, während das zweite eben mit Erfolg Feuer gegeben hatte. Puttkamer fiel, das Kreuzwar ihm entzwei geschossen.“Ein Veteran, der als junger Offizier im Regiment v.Winning gedient hatte, vervollständigte denBericht dergestalt, daß der greise Oberstleutenant (Alexander war damals 63 Jahre alt) eine Fahneergriffen und seinen Leuten zugerufen habe: 
„Vorwärts! Ein Regiment wie unseres kann und darf nicht retirieren!“In diesem Moment habe ihn der tödliche Schuß getroffen. 
An der gleichen Schlacht – aber in Auerstedt - nahm auch Oberst Jacob Bogislaw-Schluschow(NFG S.720) teil. 
Jacob startete 1766 seine berufliche Laufbahn als Page beim preußischen König und wurde in dasPagenhaus nach Potsdam geschickt. Am 21. Juni 1773 zum Fähnrich im Regiment Garde ernannt,wurde er am 9.September 1800 Major. Zuvor hatte er 1778 den Marsch nach Böhmen während desbayrischen Erbfolgekrieges, den Feldzug von 1792 bis 1794 mit der Belagerung von Mainz und dieSchlachten von Pirmasenz und Kaiserslautern mitgemacht. 
1806 kommandierte er während der Schlacht von Auerstedt ein Regiment. In der Schlacht erhielt ereine „Contusion“ an der rechten Schulter. Sein Regiment soll er „untadelhaft“ geführt haben.Später wurde er Kommandant von Potsdam und am 30.März 1828 Kommandant desInvalidenhauses ( siehe auch Puttkamer und der Invalidenfriedhof zu Berlin ). Am 20.Juni 1843beging er sein 70 jähriges (!) Dienstjubiläum, wobei ihm der Charakter eines Generalleutenantsverliehen wurde und die Stadt Potsdam ihm zum Ehrenbürger ernannte. Sein Bild schmückte nebendem Rohdichs das Magristratsitzungszimmer der Stadt. Noch 3 Jahre hielt der älteste Offizier derArmee auf diesem Dienstposten aus. Jacob Bogislaw starb am 30.April 1846 und ist auf demInvalidenfriedhof zu Berlin beerdig. 
 
Hubertus , Hebr.-Kl.Gustkow