Haus Vietzke-Pansin

Es handelt sich eigentlich nicht um ein "Haus", sondern um einen ganzen Ast, der in zwei Zweige, Vietzke und Pansin, zerfällt. Vietzke (genannt 1340), Görshagen (genannt 1480), Schlackow, seit 1607, und schließlich seit 1846 das vorher zwischen Kleists und Zitzewitzen pen­delnde Krolow liegen etwa in der Mitte zwischen Rügenwaldermünde und Stolpmünde in Strandnähe im Kreise Schlawe. Dieser Komplex, außer dem spät hinzugekommenen Krolow, ist bis zu seinem Verkauf im Jahre 1910 (mit Ausnahme gelegentlicher" wiederkäuflicher" überlassung von Anteilen) ununterbrochen in der Familie gewesen, und zwar stets im gleichen Stamme. Innerhalb dieses Stammes sind Güter und Anteile allerdings häufig hin- und hergegangen. Hauptsitz war in den letzten Generationen Schlackow. Zur Zeit des Verkaufs (1910) hatte die "Herrschaft Schlackow", wie man die vier Güter nannte, eine Größe von 3840 ha, wobei der Anteil an land­wirtschaftlicher Nutzfläche sehr groß war. Es war also ein besonders wert­voller Besitz, dessen Verlust für die Familie schwer wog.

Vietzke heißt heute polnisch: Wicko morskie;

Schlackow: Zlakowo. Dieser Zweig des Hauses Vietzke-Pansin ist bereits 1775 erloschen.

Pansin, Kreis Saatzig (= Stargard), mit mittelalterlichem Schloß, kam 1682 durch Heirat eines Puttkamer mit einer Borcke in die Familie. Es hatte den Templer- und Johanniterrittern gehört und war dann von den Borckes erworben worden. Außer Pansin brachte das Fräulein v. Borcke noch das ebenfalls im Kreise Saatzig gelegene Lenz A, Henkenhagen, Kreis Regen­walde, sowie vorübergehend Schwochow im Kreise Pyritz (verkauft 1732) mit in die Ehe. Im wesentlichen blieb dieser Besitzkomplex bis in unser Jahr­hundert im gleichen Hause erhalten; nachdem 1775 der Zweig Vietzke er­loschen war, ging auf den Zweig Pansin auch der Vietzker Besitz über; bis sich diese große Erbschaft im 19. Jahrhundert wieder auf verschiedene Söhne verteilte, waren daher für zwei Generationen der Schia wer und der Saat­ziger Güterkomplex in einer Hand. Henkenhagen wurde in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts (nach 1905) verkauft. Allein Pansin mit dem Vorwerk Karolinenthal blieb bis 1945 erhalten. Größe von Pansin 1945: 1273 ha, davon 700 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 200 ha Wald.

Pansin heißt heute polnisch: Pezino,

Letzter Besitzer von Pansin war nicht mehr ein Sohn dieses Hauses, das 1942 er­losch, sondern 1942-1945 der Pansiner Enkel Bogislaw aus Deutsch-Karstnitz C'' 1902) (s. Haus Deutsch-Karstnitz).

Materialien: über Pansin erschien 1873 in Dresden ein Bändchen: "Schloß Pansin", dessen Autor anscheinend der damalige Besitzer Jesko (1823-1879) selbst oder eine ihm nahestehende Person gewesen ist. Die Schrift befindet sich beim Familienarchiv.